(BFunk 26.12.23) In den letzten zwei Wochen gab es sowohl in Nord- als auch in Süd-Gaza heftige Gefechte. Israel hatte, verglichen mit den vorangegangenen Wochen, in wenigen Tagen hohe Verluste zu vermelden.
Heute wurde an verschiedenen Stellen gemeldet, dass die Luftangriffe eingeschränkt wurden, um unter anderem Munition für einen kommenden Krieg gegen die Hisbollah und gegebenenfalls gegen den Iran zu sparen.
Israel kämpft an sieben Fronten
Der israelische Verteidigungsminister Gallant sagte, Israel kämpfe an sieben Fronten: in Gaza, im Libanon, im Westjordanland, in Syrien, im Irak, im Jemen und im Iran, und habe an sechs davon reagiert. „Ich sage Ihnen hier und jetzt in aller Deutlichkeit, dass jeder, der gegen uns handelt, ein potenzielles Ziel ist. Niemand ist immun“, fügte er hinzu.
Fernab der Berichterstattung der westlichen Medien spitzt sich die Situation im Norden nach 81 Tagen des Krieges weiter zu. Wir fürchten, dass der Krieg im Norden mit dem Libanon eskalieren könnte, wenn der Kipppunkt erreicht wird. Was ist ein Kipppunkt? Es wird etwas getroffen, was eine Reaktion hervorruft, was zur einer Eskalation führt. Es ist aber auch klar, dass gehandelt werden muss. Die Hisbollah ist die stärkste Terror-„Armee“ der Welt, deren einziges Ziel die Vernichtung Israels ist. 80.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen und leben unter anderem in unserer Region, weil ihre Orte mehrfach täglich mit Raketen, Drohnen und Granaten beschossen werden. Zudem steht die Hisbollah an den Grenzen zu Israel und haben keine friedlichen Absichten.
Hisbollah zieht Elite-Kämpfer von der Grenze ab aber…
Einerseits haben ein Großteil der Truppen die Grenze zu Israel verlassen, weil die Verluste durch die israelischen Gegenschläge zu groß wurden, jedoch hat die Situation mit dem oben genannten Ereignis und der Liquidierung des iranischen Terror-Generals Sayyed Reza Mousavi in Syrien gestern uns auf eine neue Ebene gehoben. Der Iran hat Israel, insbesondere Tel Aviv, gedroht, und es herrscht die höchste Alarmbereitschaft im Land und im Nahen Osten. Erst heute las ich darüber, dass ein ehemaliger US-Botschafter davor warnt, dass der Iran „die Welt brennen sehen will“.
(Foto: Luftschlag Israels im Süd-Libanon 17.12.2024, Quelle: Telegram)
Israel hat seit vielen Jahren immer wieder westliche Staaten und die UN gewarnt, welches Spiel der Iran spielt und was seine Ziele seien. Leider wurden diesen Warnungen kein Gehör geschenkt. Trotz der drohenden Szenarien und der krassen Menschenrechtsverletzungen im Iran wurden auch weiterhin Geschäfte mit dem Iran getätigt. Gab es wirklich Druck?
Der Iran unterstützt und ist quasi, so erschreckend das ist, der „Hauptsponsor“ für den Terror unter anderem in Gaza und der Westbank, in Syrien, im Libanon, im Irak und im Jemen.
Nach meinen Vorträgen in Deutschland, bei denen ich teilweise über die „Terrorachse“ sprach, kamen viele erstaunt auf mich zu, da sie von der Ausbreitung des Iran und seinen Zielen zum ersten Mal gehört hatten.
Irans Ziele sprechen eine deutliche Sprache
Als Israel für die Luftschläge während der letzten Jahre in Syrien kritisiert wurde, sagte Benjamin Netanyahu, dass Israel kein Problem damit hätte, wenn in Syrien Hotels, Krankenhäuser und Ähnliches errichtet würden. Man werde aber niemals Waffenschmieden, Basen und Waffendepots in Grenznähe und Raketen mit Ausrichtung gegen Israel akzeptieren.
Interessanterweise war der Iran verärgert über den Überfall der Hamas auf Israel. Geheimdienstberichten zufolge sollte die Hamas mit ihrem Angriff warten, bis der Iran eine Atombombe entwickelt hätte. Erst dann war geplant, einen koordinierten Angriff zu starten – diese Informationen stammen von vor etwa zwei Monaten. Ein Krieg schien also unvermeidlich. In den Vorträgen, die ich in den letzten zwei Jahren gehalten habe, betonte ich, dass wir in Israel mit der Möglichkeit eines Krieges in den kommenden Jahren rechneten. Diese Sorge war allgegenwärtig.